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Gewusst wie – Antisemitismus im Internet begegnen

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Was ist eigentlich Antisemitismus?

Kurzum: Antisemitismus ist Judenhass. Ein Hass, in dem Jüdinnen und Juden als Ursprung aller Probleme gesehen werden.

Die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) definiert Antisemitismus dahingehend:

„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“

Jüdinnen und Juden werden aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit negative Merkmale und Charaktereigenschaften zugeordnet, um so Ausgrenzungen, Abwertungen, Benachteiligungen oder gar die Verfolgung und Vernichtung zu legitimieren (vgl. auch hier). Antisemitismus ist Bestandteil vieler extremistischer Weltanschauungen (wie beispielsweise im Rechtsextremismus), er ist jedoch in allen Gesellschaftsschichten vertreten.

Vergleiche mit dem Holocaust anzustellen ist nicht nur unangebracht, sondern antisemitisch und geschichtsrelativierend. Auch in durch „schwarzen Humor“ getarnten Memes oder auch Musik werden antisemitische Aussagen und Ressentiments wiedergegeben und reproduziert. Besonders in Verschwörungsideologien werden so gut wie immer antisemitische Behauptungen aufgeführt (siehe auch hier zum Umgang mit Verschwörungsideologien).

Warum sollte ich mich gegen Antisemitismus positionieren?

Häufig findet sich Antisemitismus (auch unbewusst) in scheinbar harmlosen Beleidigungen wie „Du Jude!“ oder bei „Das ist eine Judenaktion!“ wieder. Auch Fragestellungen wie „Ich habe ja nichts gegen Juden, aber…“ oder „Müssen wir die alte Geschichte immer wieder besprechen?“ sind häufige Beispiele.

Ausgrenzungen aufgrund der Herkunft, Religion oder auch der Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Menschen ist nie die Lösung der Probleme. Eine religiöse Vielfalt und der Zusammenhalt von Menschen unterschiedlicher Religionen sind zentraler Bestandteile unserer Gesellschaft.

Was kann ich dagegen tun?

Aber was kann ich nun tun, wenn ich antisemitischen Aussagen begegne? Ob real oder virtuell, klar Haltung zu zeigen und sich dabei selbst nicht zu gefährden ist immer wichtig. Es gibt viele Möglichkeiten etwas gegen antisemitische Aussagen zu tun:

  • Beiträge über die Meldefunktion z.B. in Sozialen Netzwerken melden.
  • Betroffenen beistehen und sich mit ihnen solidarisieren, sodass diese der Situation nicht allein gegenüberstehen.
  • Die Meldestelle #Antisemitismus: https://demokratiezentrum-bw.de/meldestelle-antisemitismus/
  • Sich Hilfe holen: Bei Freundinnen und Freunden, Erwachsenen, Vertrauenspersonen oder der Polizei.
  • Argumente erkennen und sich klar dagegen positionieren.

Es ist also immer gut und wichtig, die Meinung des Gegenübers zu hinterfragen, z.B. durch Fragen wie:

  • Warum betonst du, dass du nichts gegen Juden hast?
  • Woher hast du diese Informationen?
  • Wen meinst du genau mit „Die Juden“?
  • Warum ist „Du Jude!“ für dich eine Beleidigung?
  • Was passiert, wenn wir uns nicht mehr mit der Vergangenheit des Holocaust beschäftigen? Hat das Auswirkungen auf unsere Zukunft?

Es gibt viele Wege und Möglichkeiten sich zu engagieren! Habt ihr schon einmal einen Beitrag gemeldet?

Quellen und weiterführende Links:

https://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37945/was-heisst-antisemitismus

https://www.stopantisemitismus.de/

https://www.demokratie-bw.de/antisemitismus#c58067

https://km-bw.de/,Lde/9349647

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