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Beitragsbild: Pexels/Ketut Subiyanto

Kleinkinder und Medien – Ergebnisse der miniKIM-Studie 2020

Veröffentlicht am , aktualisiert am

Die Studie miniKim 2020 gibt Aufschluss über die Mediennutzung von Kleinkindern und zur Einstellung ihrer Eltern. Darin legt der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) in Kooperation mit dem Südwestrundfunk (SWR) nach 2012 und 2014 nun zum dritten Mal Basisdaten zur Mediennutzung von Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren vor.

In der Studie wurden 600 Erziehende (76% Mütter, 24% Väter) im Sommer 2020 zur Mediennutzung ihrer Kleinkinder und zur medialen Haushaltsausstattung befragt. Weitere Aspekte der Studie sind die Einstellung der Erziehenden zur Nutzung digitaler Medien, die Mediennutzung der Eltern selbst sowie die Rolle der Medien im Kindergarten. Auch Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Mediennutzung werden berücksichtigt.

Zu den Ergebnissen:

Die miniKIM-Studie 2020 zeigt, dass Kleinkinder in Haushalten mit einem sehr breiten Medienrepertoire aufwachsen. In allen befragten Haushalten gab es einen Internetzugang. Fast der Hälfte der Kleinkinder stand jedoch kein Gerät zur freien Nutzung zur Verfügung.

Die Nutzung von Streamingportalen und kostenfreien Videoportalen hat seit der letzten Erhebung im Jahr 2014 einen höheren Stellenwert erlangt. Weniger als ein Zehntel der Kleinkinder verfügt über einen eigenen Zugang zu Streaming-Diensten wie Netflix und Prime Video. Dennoch nutzen fast die Hälfte der Kleinkinder Streaming-Dienste mindestens einmal pro Woche. Mehr als ein Drittel der Kleinkinder sieht beispielsweise über kostenfreie Videoportale regelmäßig Sendungen an. Das lineare Fernsehen, wie man es von früher kennt, verliert dagegen weiter an Bedeutung.

Die Befragung ergab, dass 17% der Kleinkinder Pay-Streamingdienste eher alleine nutzen. Bei rund der Hälfte der Kleinkinder wird dieses Medium eher gemeinsam mit den Eltern genutzt.

Die Einstellung der Eltern zur Mediennutzung ihrer Kleinkinder ist ambivalent. Einerseits sehen 8 von 10 Befragten durch die Nutzung des Internets die Chance, dass Kleinkinder viel Lernen und Neues erfahren. Andererseits sind 9 von 10 der Meinung, dass die Nutzung des Internets Gefahren für Kleinkinder birgt und heben daher die Notwendigkeit der Nutzung von Schutz- und Filterprogrammen hervor.

Beim Thema Jugendmedienschutz besteht nach wie vor eine große Wissenslücke. Laut der Studie kennen beispielswiese 4 von 10 Befragten keine geeigneten Filterprogramme. Die meisten Eltern wünschen sich, noch mehr über den Umgang mit Kindern und Medien zu erfahren. Über ein Viertel der Befragten weiß nicht, wo sie sich dazu informieren können.

Informationen und Tipps:

Das Portal Klicksafe bietet Informationen, wie man Streamingdienste und Smart TVs sicher für Kinder einstellen kann und unterstützt die Erarbeitung von Nutzungszeiten und -regeln.

Der Elternratgeber “Medien – aber sicher” des LMZ bietet umfangreiche und weiterführende Informationen, um Kinder und Jugendliche bei der Nutzung digitaler Medien sinnvoll begleiten können.

Übrigens: Die Befragten sehen Bücher als klare Gewinner bei der Mediennutzung.  Sie sind aus Sicht der befragten Erziehenden das Medium, auf das die Kleinkinder am wenigsten verzichten können und mit dem sie sich – mit durchschnittlich 36 min täglich – am längsten beschäftigen.

Lust auf mehr Hintergründe und Ergebnisse der miniKIM-Studie 2020? Hier geht’s es zur kompletten Studie.

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