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Beitragsbild: Pexels/William Fortunato

Jugendliche und ihr Umgang mit Medien: Ergebnisse der JIM-Studie 2021

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Wie häufig sehen Jugendliche fern? Tun sie das überhaupt noch? Und wie sieht die Mediennutzung Jugendlicher im Allgemeinen aus? Unter anderem darüber gibt die JIM-Studie aus dem Jahr 2021 Aufschluss. Herausgegeben von dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) ist dies die mittlerweile zweite Ausgabe der Studienreihe „Jugend, Information und Medien“ (JIM) über den Medienumgang von Jugendlichen in Deutschland.

Gemeinsam getragen von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Südwestrundfunk (SWR) Medienforschung & Analytics wurde eine repräsentative Stichprobe von 1.200 Jugendlichen befragt. Diese waren zwischen zwölf und 19 Jahren alt. Der Anteil von Jungs und Mädchen ist hierbei in etwa gleichverteilt. Sowohl die Medienausstattung, Freizeitaktivitäten der Befragten, als auch Medienbeschäftigungen gehörten zu den Hauptthemen der Studie. Daneben sind auch Ergebnisse rund um Desinformationen und Beleidigungen im Netz enthalten.

Die wichtigsten Ergebnisse:

Eines der Hauptergebnisse der Studie ist die Tatsache, dass Jugendliche mit einer breiten Medienausstattung aufwachsen. Dabei sind in nahezu jedem Haushalt Computer oder Laptops und Smartphones vorhanden. Auch Fernsehgeräte finden sich bei annähernd allen Familien wieder.
Vor allem Videostreaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime oder Musikstreaming-Dienste sind in der großen Mehrheit der Haushalte vertreten. Tendenziell sind es eher ältere Jugendliche, die einen regelmäßigen Zugang zu solchen Streaming-Diensten haben.

Beinahe alle Befragten besitzen ein Smartphone und im Vergleich zum Vorjahr lässt sich ebenfalls ein leichter Anstieg bezüglich des Besitzes von Laptops/Computern feststellen. Allgemein nimmt die Breite des Medienrepertoires mit zunehmendem Alter der Befragten zu.

Zu den medialen Hauptbeschäftigungen zählen – wie auch im Vorjahr – die Internetnutzung, die Nutzung eines Smartphones und das Musikhören. Danach folgt der Zeitvertreib durch das lineare Fernsehen oder das Ansehen von Online-Videos. Bei der regelmäßigen Beschäftigung mit Videostreaming-Diensten lässt sich ein leichter Rückgang zum Vorjahr verzeichnen. Damit befindet sich diese Aktivität erst an sechster Stelle der medialen Freizeitplanung.

Auch das digitale Lernen während der Corona-Pandemie wurde in der JIM-Studie abgefragt. Grundsätzlich erhält die coronabedingte Verlagerung der Online-Lehre eine schlechtere Bewertung der Befragten als während des ersten Lockdowns im Jahr 2020.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Fake News und Hassbotschaften im Internet. Die Mehrheit der Befragten gab an im Jahr 2021, mit Hassbotschaften oder extremen, politischen Ansichten konfrontiert worden zu sein. Ungefähr die Hälfte der Jugendlichen begegnete Verschwörungstheorien und beleidigenden Kommentaren im Netz. Insgesamt sind die Befragungswerte im Vergleich zum vorherigen Jahr in allen Bereichen gestiegen. Bezüglich des Alters der Befragten ist festzustellen, dass es einen Rückgang der Konfrontation mit Hassnachrichten und ähnlichem mit zunehmendem Alter gibt. Ältere Jugendliche berichten also weniger von entsprechenden Botschaften im Internet als jüngere.

Weiterführende Informationen:

Wer sich noch mehr mit Hassbotschaften und Falschnachrichten im Netz auseinandersetzen oder darüber informieren möchte, sollte der Website der Informationskampagne „Bitte Was?!“ des Projekts „RespektBW“ einen Besuch abstatten: BITTE WAS?! · Kontern gegen Fake & Hass (bitte-was.de). Im Rahmen von Workshops und Veranstaltungen, Unterrichtsmaterialien und Wettbewerben finden sich hier wertvolle Aufklärungs- und Unterstützungspunkte für Personen, die entsprechenden Botschaften im Internet ausgesetzt sind.

Die komplette JIM-Studie aus dem Jahr 2021 gibt es hier zum Nachlesen: JIM-Studie 2021 (mpfs.de)

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