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Von ängstlichen Prinzessinnen und mutigen Rittern – Geschlechterkonstruktionen in Kinderbüchern

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Stellen Sie sich vor: Ein junges Mädchen bekommt in der Schule den Auftrag von ihrer Lehrerin, einen Aufsatz zu schreiben. Dafür werden ihr folgende Stichwörter genannt: “Prinzessin“, “Angst“, “Drache“, “mutiger Held“, “Ritter“. In den meisten Köpfen werden nun vermutlich Bilder entstehen, wie man sie aus Kindermärchen kennt, der mutige Ritter, der die hilflose Prinzessin aus den Fängen eines bösen Ungeheuers rettet. Das Mädchen fühlt sich unter Druck gesetzt, eine solche Geschichte zu schreiben. Der Vater des jungen Mädchens allerdings möchte seiner Tochter dabei helfen, eine andere Geschichte zu schreiben, die nicht auf den klassischen Rollenbildern beruht. Es ging in dem Aufsatz schließlich also um eine Prinzessin, deren Dorfplatz von einem Drachen besetzt wird. Sie möchte den Drachen bezwingen, aber alle Ritter haben zu große Angst und fliehen. Also bekämpft sie den Drachen alleine und findet heraus, dass dieser nur das Drachenkind retten möchte, das in den Dorfbrunnen gefallen ist. Die Prinzessin hilft dabei, das Drachenkind zu retten und darf anschließend zum Dank auf dem Drachen reiten. Selbst als die Gesichte bereits fertig geachrieben ist, hat das Mädchen Angst, diese in der Schule der Lehrkraft zu präsentieren.

Schon von klein auf werden Kindern durch Medien Rollenbilder vermittelt. Diese Rollenbilder betreffen viele Kategorien, unter anderem auch das Geschlecht. Durch dieses Einprägen von Erwartungshaltungen an die Geschlechter, entwickeln sich Verhaltensregeln und Klischees, die die Kinder adaptieren. Was können Eltern tun, um diesen Rollenbildern entgegenzuwirken?

Wichtig ist der Austausch zwischen Eltern und Kindern. Durch Interesse an den Vorbildern der Kinder, kommen Eltern in den Austausch, um so auch auf Rollenklischees hinweisen zu können, ohne die Personen oder Charaktere zu verurteilen. Außerdem können die Kinder dazu angeregt werden, selbst kreativ zu werden, ihre Fantasie zu nutzen und so Geschichten außerhalb der bestehenden Rollenbilder zu schaffen. Bei der Wahl der Serien, Filme oder Spiele der Kinder können Eltern sich selbst von Geschlechterkategorien entfernen und die Medien rein nach den Interessen des Kindes auswählen. Eltern können die Bücher ihrer Kinder hinsichtlich vertretener Geschlechterrollen prüfen, sowie ob diese stereotypisiert werden. Zusätzlich können Eltern selbst Geschichten mit und über ihre Kinder erfinden und so die Rollenbilder wissentlich ändern. Die Kinder alleine entscheiden zu lassen, was Ihnen gefällt, gibt ihnen die Freiheit, selbstständig zu erkunden, für welche Dinge sie sich interessieren, unabhängig davon, ob dieses Interesse zum Stereotyp des Geschlechtes passt.

Die Infos aus diesen Beitrag und weitere Informationen finden Sie unter diesem Link: Hier

Quellen:

https://www.bzkj.de/resource/blob/155824/28b982183806816b102f1478ce86c721/20202-der-himmel-ist-fuer-alle-bunt-data.pdf

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