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Beitragsbild: JIM-Studie 2022

JIM-Studie 2022: Mediennutzung auf Vor-Corona-Niveau – nur Spielezeiten unverändert hoch

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Ende letzten Jahres kam die JIM-Studie 2022 (Jugend, Information, Medien) raus. Die jährlich veröffentlichte, repräsentative Studie vom Medienpädagogischen Forschungsverband Südwest (mpfs) informiert seit 1998 über den Medienumgang von Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren. An der Studie kann man aktuelle Entwicklungen und Trends in der Medienwelt erkennen und wie diese die Mediennutzung der Befragten beeinflussen.

Die Auswertung der Daten erfolgte in den letzten drei Jahren vor allem im Kontext der Corona-Pandemie, wobei zu beobachten ist, dass sich die Freizeit- und Medienaktivität der Befragten erst in 2022 wieder an den Maßstab von vor Beginn der Pandemie annäherte. So ist die tägliche Internetnutzung von 258 Minuten im Jahr 2020 letztes Jahr wieder auf 204 Minuten gesunken (Vergleich 2019: 205 Minuten).

Die Studie zeigt auch, dass Jugendliche im Netz oft in Berührung mit Desinformationen und Hate Speech kommen – 56% gaben an, im Monat vor der Befragung Fake News begegnet zu sein, während sie im Netz waren. 43% trafen auf Verschwörungstheorien und extreme politische Ansichten, 35% auf Hassbotschaften allgemein. 16% wurden persönlich beleidigt.

Des Weiteren wird festgestellt, dass die durchschnittliche Lesedauer mit 53 Minuten auch wieder auf dem Niveau von 2019 ist; zuvor betrug sie im Jahr 2020 74 Minuten und im Jahr 2021 59 Minuten. Das gleiche kann man allerdings nicht über die Zeit sagen, die Jugendliche mit digitalen Spielen verbringen: Dieser Wert ist 2022 mit 109 Minuten nicht nur deutlich über dem Wert vor der Pandemie (2019: 81 Minuten), sondern auch auf Vorjahresniveau (2021: 110 Minuten).

Relevant bleiben weiterhin On-Demand-Unterhaltungsangebote wie Netflix und YouTube. Jede/-r Zweite gab an, die Plattformen regelmäßig zu nutzen. Auf dem Ranking der am meisten genutzten Apps findet sich WhatsApp auf Platz eins, Instagram auf Platz zwei und TikTok auf Platz drei. Zum Musikhören nutzen Jugendliche am liebsten Spotify.

Die Ergebnisse der JIM-Studie können sehr nützlich sein, um neue Konzepte im Bereich der Medienpädagogik und der Medienarbeit mit Jugendlichen zu entwickeln, aktuelle Tendenzen aufzugreifen und über einen angemessenen Umgang informieren zu können. Hier könnt ihr euch alle Ergebnisse und Grafiken der Studie anschauen!

Neben der JIM-Studie veröffentlicht der mpfs auch die FIM-Studie (Mediennutzung in Familien), die KIM-Studie (Kindheit, Internet, Medien), und die miniKIM (Kleinkinder und Medien).

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