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Cybermobbing in Zeiten von Fernlernen und Social Distancing

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Mobbing ist für viele Menschen ein allgegenwärtiges Problem, dem man sowohl in der Schule, als auch am Arbeitsplatz begegnen kann. Wird eine Person online gemobbt, dann spricht man von Cybermobbing. Hat sich das Aufkommen von Mobbing im Internet während Lockdowns und Social Distancing verändert?

Was genau ist eigentlich „Mobbing“?

Das Wort Mobbing kommt aus dem Englischen und beschreibt dort mit „to mob“ so viel wie „bedrängen“ oder „angreifen“. Das Phänomen behandelt dabei die absichtliche Ausübung verschiedener Gewaltformen, mit denen einer anderen Person geschadet werden soll. Es kann sowohl körperliche, als auch seelische Gewalt gemeint sein. Cybermobbing meint hierbei ausschließlich Mobbing, das über Online-Kanäle, wie Soziale Netzwerke oder Messenger, passiert.

Wer ist von Mobbing betroffen?

Von Mobbing kann jede/-r betroffen sein, unabhängig vom Alter, Geschlecht, Bildungsgrad oder der Herkunft. Gerade online, wo diese Informationen nicht ersichtlich sind, kommt es oft zum Mobbing, ohne dass die Angreifenden viel über ihre Opfer wissen.

Haben sich Cybermobbing-Muster während der Pandemie verändert?

Im Jahr 2020 geben laut der aktuellen JIM-Studie 29% der Jugendlichen an, dass über sie schon einmal beleidigende oder falsche Informationen im Netz verbreitet wurden. Männliche Jugendliche sind hierbei etwas häufiger betroffen. In den letzten Jahren ist der Anteil der Betroffenen mit jedem fünften Jugendlichen ungefähr gleichgeblieben. 2020 allerdings stieg die Zahl auf 29%.  Ob dieses Phänomen zu einem längeren Trend wird oder der Anstieg auf die Kontaktbeschränkungen und die viele Zeit zuhause zurück zu führen ist, wird sich noch zeigen.

Im gleichen Jahr haben 38% der Jugendlichen (45% Mädchen und 32% Jungen) in ihrem Umfeld schon einmal mitbekommen, dass jemand online mit Absicht gemobbt wurde. Auch wenn es um Hassbotschaften geht, die nicht direkt an die Person gerichtet wurden, hat jede/-r Zweite im Zeitraum eines Monats Hassbotschaften bemerkt.

Es lässt sich vermuten, dass auch Mobbingstrukturen durch die Verlagerung der Schulpräsenz ins Internet vermehrt online auftreten.

Wie äußert sich Mobbing im Netz?

Mobbing im Internet kann sich ganz unterschiedlich äußern. Oftmals ist es so, dass Kinder und Jugendliche, die bereits außerhalb des Internets gemobbt wurden, auch auf sozialen Netzwerken mit Hänseleien konfrontiert werden.

Bei verschiedenen Formen von Mobbing werden die Betroffenen durch Beiträge auf sozialen Netzwerken – entweder als eigenständige Posts oder in Kommentaren zu einem Post – angegriffen. Dabei werden sie auf ihr Äußeres reduziert, ihre Leistungsfähigkeit angezweifelt oder mit negativen Begriffen beleidigt. Im Extremfall kann es auch zu Gewalt- oder Mordandrohungen kommen.

Wie kann ich mich vor Mobbing im Netz schützen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die vor Cybermobbing schützen können. Trotzdem sollte erwähnt werden, dass es keinen ultimativen Weg gibt, mit dem man sich vor Mobbing schützen kann. Dies sind trotzdem Tipps, die auch unabhängig von Cybermobbing gelten:

  • Schutz der Privatsphäre online: Es sollten nur Informationen geteilt werden, von denen man selbst möchte, dass jede Person darauf zugreifen kann.
  • Auf Online-Kontakte achten: Es kann helfen, sich online mit Personen zu umgeben, die man kennt und denen man vertraut.
  • Sorgen und Probleme eher offline besprechen: Was einmal im Netz ist, ist für immer dort. Deshalb die eigenen Sorgen lieber direkt im persönlichen Kontakt loswerden.
  • Einstellungen der Plattform nutzen: Auf sozialen Netzwerken gibt es Einstellungen, die eigene Privatsphäre besser zu schützen. Diese können dabei helfen, die eigenen Beiträge nur den Personen zu zeigen, die sie auch sehen sollen.

Links für Betroffene

Falls Du selbst oder jemand, den Du kennst, von Cybermobbing betroffen bist, sind hier ein paar Links, an die du dich gerne für eine Beratung wenden kannst. Du musst dich der Sache nicht alleine stellen!

Quellen:

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