
Beitragsbild: Armin Schreijäg / Pixabay.com
Wir hoffen Sie/ihr hattet schöne Osterfeiertage. Normalerweise hätten sich Millionen Familien getroffen und wären gemeinsam spazieren gegangen, hätten den Ostergottesdienst gefeiert oder gemeinsam gefrühstückt. Doch in diesem Jahr war all dies aufgrund von Corona und den daraus resultierenden Ausgangsbeschränkungen nicht möglich. Vielleicht hat der ein oder andere von Ihnen/euch bereits eine der inzwischen unzähligen Apps für die Videotelefonie genutzt, um der Familie nah zu sein. Die Anzahl der Apps ist inzwischen so groß, dass es schwerfallen kann, die “richtige” Auswahl zu treffen. Im Folgenden stellen wir die bekanntesten Videodienste vor.
WhatsApp ist wohl die bekannteste Messanger-App auf dem Markt und hat inzwischen Milliarden von Nutzern weltweit. WhatsApp gibt an, eine Ende-zu-Ende Verschlüsslung zu besitzen. Damit sollst nur du und die Person mit der du kommunizierst die Nachrichten lesen können. Zu kritisieren ist bei WhatsApp, dass es inzwischen Daten an Facebook weitergibt.
Zur Anmeldung benötigt man eine Telefonnummer. Kontaktieren kann man alle Nutzer, deren Telefonnummer man kennt.
Bei WhatsApp können insgesamt bis zu vier Personen miteinander videotelefonieren.
Facetime
Facetime ist ein Videodienst von Apple und funktioniert deswegen auch nur auf Apple Geräten (z.B. MacBook, iPad, iPhone, iPod). Laut Datenschutzerklärung ist die Verbindung zwischen den Nutzern Ende-zu-Ende verschlüsselt. So kann also auch nicht Apple mithören.
Ein Vorteil von Facetime: es können bis zu 32 Personen an einem Telefonat teilnehmen.
Zoom
Zoom ist ein Webbasiertes Tool für Videokonferenzen und Webinare. Es kann über den Browser genutzt werden. Aber auch eine App für Smartphones ist verfügbar. Zurzeit verzeichnet Zoom einen starken Anstieg an Nutzern. In den letzten Wochen kam es aber immer wieder zu Kritik, da Zoom anscheinend Daten an Facebook weitergeleitet hat, ohne es in dieser Form in den Nutzungsbedingungen anzugeben. Mit dem neuesten Update wurde die Lücke aber behoben. Nichts desto trotz nutzt Zoom keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung, da es laut Zoom zurzeit noch nicht möglich sei. Zoom nutzt lediglich eine Transportverschlüsselung, das bedeutet, dass nur zwischen Nutzer und dem Server die Daten verschlüsselt werden.
Es können bis zu 100 Personen an einer Konferenz teilnehmen, was es besonders attraktiv für Firmen und Hochschulen macht.
Houseparty
Die wohl neuste App für Videotelefonie ist Houseparty. Gerade bei den jungen Leuten ist das Programm sehr attraktiv, da es neben der Videotelefonie noch viele weitere Spielereien, wie zum Beispiel online Spiele integriert sind. Datenschützer raten aber von der App ab, da sie sogar in den AGBs angibt die Gespräche aufzuzeichnen und für eigene Zwecke verarbeiten darf. Eine End-zu-End Verschlüsselung hat Zoom außerdem nicht.
Es können bis zu 8 Personen gleichzeitig an einem Videoanruf teilnehmen.
Skype
Last but not least gibt es noch Skype. Skype ist wohl das bekannteste Programm für Videotelefonie auf dem Markt. Seit 2018 können nach Aktivierung die Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt werden. Leider steht die Funktion noch nicht für Videoanrufe zur Verfügung.
Es muss ein Nutzerkonto angelegt werden, hierzu benötigt man eine E-Mail-Adresse.
Insgesamt können hier bis zu 50 Personen miteinander „skypen“.
Jitsi Meet
Jitsi ist ein kostenloses Open-Source-Tool für Videokonferenzen. Es bietet den Vorteil dass es verschiedene Protokolle unterstützt. Über die Webseite Jitsi Meet können ohne Anmeldung Meetings erstellt und per Link geteilt werden. Auch ist es möglich einen eigenen Server aufzusetzen, über welchen dann die Daten der Meetings laufen können. Ein DSGVO konformer Server wird zum Beispiel vom Freifunk München zur allgemeinen Benutzung angeboten: https://meet.ffmuc.net
Über ein Passwort lassen sich die Räume vor dem Beitritt von Unbefugten schützen. Auch für das Smartphone ist eine App verfügbar. Neben dem Videochat können Sie auch Ihren Bildschirm oder ein YouTube-Video teilen und das Meeting aufnehmen. Ein Textchat-Fenster ist ebenfalls integriert.
An einem Jitsi Meeting können bis zu 70 Personen teilnehmen. Für eine störungsfreie Sitzung werden aber höchstens 30 Teilnehmende empfohlen.
Sie/ihr sehen/seht also, es gibt auch die Möglichkeit ohne physische Nähe jemanden zumindest Online nah zu sein. Nutzen Sie/ihr bereits Videotelefonie-Apps, ob privat oder beruflich? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.