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Beitragsbild: Pexels: mikoto.raw

Digital Balance

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Viele kennen es – man wacht morgens auf und der erste Griff geht ans Handy, um nach der Uhrzeit zu schauen oder den Wecker auszuschalten. Da man das Handy sowieso schon in der Hand hält, checkt man die neuen WhatsApp-Nachrichten, schaut nach dem Wetter und scrollt anschließend noch durch die sozialen Medien. Hierbei kann mitunter auch mal eine gefühlte Ewigkeit vergehen, die man durchaus produktiver hätte nutzen können.

Dieses Muster ergibt sich aus mehreren Phänomenen  – u.a. aus dem Muscle-Memory-Effekt, bei dem unser Muskelgedächtnis, beispielsweise beim Blick auf unseren Homescreen, automatisch und ohne vorher darüber nachzudenken, Instagram öffnet. Zudem beschleicht uns auch oft die Angst oder Neugier, etwas verpassen zu können, kurz: FOMO (Fear of missing out).

Das Problem bei dem Ganzen ist, dass pausenloses Refreshen von Apps und ständige Benachrichtigungen unkonzentriert und fahrig machen können, das Denken behindern, den Schlaf stören und zu einem erhöhten Stresslevel führen. Das Abschalten und Entspannen fällt somit immer schwerer. Etwas, das eine Gewohnheit war, kann sich somit graduell zu einer Abhängigkeit entwickeln.

Digital Balance beschreibt hierbei also Achtsamkeit im Medienkonsum auszuüben und ein Gleichgewicht zwischen der digitalen und der analogen Welt zu finden. Seit einiger Zeit sind Übersichten zu unserer Digital Balance auch schon in Smartphones integriert: bei iOS unter „Bildschirmzeit“ und bei Android unter „Digital Wellbeing“ wird die tägliche und wöchentliche Nutzungsdauer des Bildschirms und einzelner Apps verzeichnet. So können wir unseren Konsum der digitalen Medien besser im Blick behalten.

Für achtsamen Medienkonsum hilft es, digitale Geräte zeitlich und räumlich zu begrenzen – sich in den Smartphone-Einstellungen also beispielsweise zeitliche Begrenzungen für bestimmte Apps einzurichten, das Handy wegzulegen, wenn man schlafen geht, oder die Spielkonsole nicht im selben Zimmer einzurichten, in dem man lernt oder arbeitet.

Darüber hinaus gibt es hilfreiche Tools, die euch dabei helfen können, eine Digital Balance in eurem Leben herzustellen. Hier haben wir ein paar für euch aufgelistet:

  • Handyeigener Fokusmodus: Bei neueren Handys mit iOS und Android hat man die Möglichkeit, eigene Fokusmodi zu konfigurieren und somit zu filtern, welche Benachrichtigungen durchkommen und Apps für eine gewisse Zeit sogar ganz auszublenden. Hier findet ihr ein Tutorial für iOS und hier für Android.
  • Forest: Bei der App Forest kann man virtuelle Bäume pflanzen, die nur wachsen, solange man sein Handy ruhen lässt, ansonsten stirbt er ab. Zuvor stellt man einen Timer ein, wie lange man sich nicht ablenken will. In der App kann man dann seinen persönlichen “Konzentrationswald” betrachten.
  • one sec: Die App one sec erinnert einen jedes Mal, wenn man eine Social-Media-App öffnen will, daran, einmal tief durchzuatmen. Die Verzögerung vor dem Öffnen soll euch einen Moment zum Innehalten geben, Achtsamkeit generieren und Social-Media-Apps insgesamt uninteressanter machen.

Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, inwieweit er oder sie Medien achtsam konsumieren will – und was Achtsamkeit für einen überhaupt bedeutet. Wir hoffen, dass diese Tools euch dabei helfen, ein Gleichgewicht im Umgang mit digitalen Medien in eurem Alltag zu finden.

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