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Das Phänomen „Kidfluencer“ – Kein Recht auf Privatsphäre?

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Überall sind sie präsent, egal ob auf Instagram, YouTube oder TikTok: Kinder-Influencer oder auch „Kidfluencer“ genannt, die ein bestimmtes Produkt oder ihren Alltag mithilfe der Eltern geschickt auf den Plattformen vermarkten und Millionen Follower begeistern.  Mehr Informationen zum Thema „Kinder-Influencer bei YouTube“ finden Sie in diesem Post von 2018. 

Viele „Kidfluencer“ werden bereits in eine Influencer-Familie hineingeboren. Sie bekommen deshalb oft noch vor der Geburt einen eigenen Instagram Account, dem dann schnell mehrere Tausend Menschen folgen. Besonders in den USA haben es Firmen daher auf die sogenannten „Kidfluencer“ abgesehen und erhoffen sich, möglichst viele Menschen über diesen Weg auf ihre Produkte aufmerksam machen zu könnenDas Posten übernehmen dann aber die Eltern, die dabei oftmals wenig Rücksicht auf die Privatsphäre ihrer Kinder nehmen. Im Gegenzug erhalten die Kinder dann Aufmerksamkeit, Klicks und wenn es gut läuft, ein paar Werbeaufträge. An die langfristigen Konsequenzen wird dabei aber oft nicht gedacht. Beispielsweise erlernen diese Kinder nur schwer den sensiblen Umgang mit persönlichen Daten und können noch Jahre später mit ihrer Internetvergangenheit konfrontiert, wenn nicht sogar gemobbt werden. Denn wenn Fotos im Internet hochgeladen werden, lassen sich diese nur sehr schwer wieder löschen. Auch diese Studie des deutschen Kinderhilfswerks zeigt, dass sich Eltern nur wenig mit der Datensammlung in sozialen Netzwerken auskennen.  

Auf der Fachtagung des Forum Medienpädagogik, die am 07.11.2019 stattfand, wurde das Thema „Kidfluencer“ unter dem Motto #followme aufgegriffen. In ihrem Exkurs zum Thema #kidfluencer berichtete Luise Meergans vom Deutschen Kinderhilfswerk, dass Kinder, die mit Videos auf YouTube Geld verdienenlängst kein „Randphänomen“ mehr sind. Trotzdem müsse aber deren Privatsphäre beachtet werden. Laut Meergans verletzen Eltern durch das Posten bestimmter Inhalte nämlich die Privatsphäre ihrer Kinder sowie deren Persönlichkeitsrechte. Auch die Bestimmungen zum Verbot von Kinderarbeit müssten beachtet werden. Durch die fehlende Medienkompetenz der Eltern lastet daher eine große Last auf den Schultern der Kinder. Deshalb gibt das Deutsche Kinderhilfswerk Eltern einige Tipps im Umgang mit Kinderfotos mit an die Hand, zu finden hier

Wie denken Sie/ denkt Ihr über „Kidfluencer“? Fanden Sie die Tipps des Deutschen Kinderhilfswerks hilfreich oder haben Sie noch Tipps aus eigener Erfahrung? Laden Sie regelmäßig Familienfotos im Internet hoch oder bevorzugen Sie das traditionelle Fotoalbum? Schreiben Sie es gerne in die Kommentare.  

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