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Beitragsbild: https://theboston100.com/business/social-media/2022/09/22/instagram-and-snapchat-encourage-users-to-bereal/14541

BeReal: Real oder Fake?

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Was kann die Trendapp BeReal?

BeReal ist eine Social Media App, die kostenlos im Store herunterladbar ist. Die App möchte, wie es der Name schon verrät, mehr Authentizität schaffen. Kernaufgabe ist eine Aufnahme des aktuellen Moments zu posten. Und das ohne die bekannten Filter oder Vorbereitung.

Die Nutzenden der App bekommen an zufälligen Tageszeiten eine Benachrichtigung auf ihr Handy und haben ab diesem Zeitpunkt 2 Minuten Zeit, ein Bild hochzuladen. Wenn das Bild ein zweites Mal aufgenommen oder später hochgeladen wird, werden die Kontakte darüber informiert.  Der Spaß dabei: Das Bild wird mit der Front- und der Rückkamera gleichzeitig geschossen. Vergleichbar zu den Instagram Storys verschwindet das Foto nach 24 Stunden wieder.

Erst wenn die Nutzenden ein eigenes Bild hochgeladen haben, können sie die Tagesaufnahmen anderer Kontakte anschauen. Dazu gibt es einen sogenannten „Discovery-Feed“, in welchem Fotos aus der ganzen Welt angeschaut werden können. Man kann zwar anderen folgen, dennoch gibt es keine öffentliche Anzahl der Follower und diese sollen auch nicht im Vordergrund stehen.

Die App möchte durch ihren Aufbau dem bei Instagram vorgespielten Perfektionismus entgegenwirken. Im Vordergrund soll das echte Leben stehen und das, was die User/-innen aktuell beschäftigt. Es soll keine negativen Aspekte wie unrealistische Selbstdarstellung oder Ähnliches geben.

BeReal – die „echte“ Social Media App?

Doch geht dieses Konzept wirklich auf? Das Problem: Man bekommt zwar eine Push-Nachricht und hat zwei Minuten Zeit für einen Post, aber man kann auch einfach auf einen besseren Moment warten, sich hübsch machen, posen und dann erst ein Foto knipsen. Dann ist es zwar eher „BeLate“ anstatt „BeReal“, aber nicht jeder spontane Moment aus dem Alltag ist tauglich für ein Foto, bei welchem auch noch beide Kameras abblitzen. Meistens zeigen Personen auch hier nur die positiven und hübschen Dinge.

Doch verbirgt sich auch eine Gefahr für jüngere Nutzer/-innen. Durch das Interaktionsdesign der App, den wiederholten Push-Nachrichten und den Zwei-Minuten-Timer können Jugendliche zu unüberlegtem Posten verleitet werden. Dazu kommt die potenzielle Gefahr für die Preisgabe des Standorts bei den spontan geposteten Bildern. Zudem hat die App, wie jede andere Social Media App auch, leider “Suchtpotenzial“. BeReal ist laut den Geschäftsbedingungen ab 13 Jahren, je nach Land wird zwischen 13 und 16 Jahren eine Einwilligung der Eltern benötigt. Doch eine zuverlässige Kontrolle des Alters findet nicht statt.

Dennoch ist BeReal sehr persönlich. Die Kontakte bestehen wie bei Snapchat nur aus denjenigen, die auch die eigene Handynummer besitzen. So ist man zumindest unter sich und seinen Freunden ohne perfektionistische Influencer/-innen.

Trotz dessen: BeReal ist also nicht wirklich real…

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