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Alarmierendes Ergebnis bei der Lesekompetenz in der Grundschule

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Das Lesen ist eine der ersten Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler in der Grundschule vermittelt bekommen. Lesen ist die Grundlage für das schulische Lernen. Auch in der heute immer digitaler werdenden Welt ist die Lesekompetenz von größter Bedeutung. Daher ist die Entwicklung der Lesekompetenz von Grundschülerinnen und Grundschülern mit Sorge zu betrachten. Die Technische Universität (TU) Dortmund hat jüngst eine repräsentative Studie veröffentlicht, in der die Forschenden feststellen, dass sich die mittlere Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern in der vierten Klassenstufe im Jahr 2021 von der Lesekompetenz Gleichaltriger vor der Pandemie unterscheidet – sie ist im Mittel deutlich geringer als noch 2016. Zum Zeitpunkt der Erhebungen lagen hinter den Schülerinnen und Schülern über ein Jahr pandemiebedingte Einschränkungen. Laut den Forschenden fehlt den Kindern im Durchschnitt etwa ein halbes Lernjahr. Da Lesen eine für Bildungsprozesse grundlegende Kompetenz darstellt, habe dieses Ergebnis auch Auswirkungen auf alle anderen Schulfächer.

Aber auch vor der Pandemie lag Deutschland im Bereich Lesekompetenz hinter anderen Ländern zurück. Die PISA Studie von 2018 fand heraus, dass es im Bereich Lesekompetenz in Deutschland systematische Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen sowie zwischen sozioökonomisch begünstigten und benachteiligten Schülerinnen und Schülern gibt.

Laut TU Dortmund sei das Kompetenzniveau während der Pandemie bei allen Gruppen gesunken. Das Forschungsteam spricht von einem alarmierenden Ergebnis. Mit Blick auf mögliche zukünftige Krisen gelte es, bei bildungspolitischen und pädagogischen Entscheidungen Aspekte wie das selbstregulierte Lernen in eher distanzorientierten Lehr-Lern-Kontexten sowie die Arbeit mit digitalen Medien als Schlüsselstellen mitzudenken. Um die entstandene Lücke wieder zu schließen, komme es auf um­fas­sen­de und wirksame Unterstützungs- und Förderangebote an, schreibt das For­schungs­team in seinem Bericht.

Umso wichtiger sind Aktionen wie der UNESCO-Welttag des Buches am 23. April. An diesem feiern seit 1996 deutschlandweit Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte, dass es Bücher gibt. Rund um diesen Tag verschenken Buchhandlungen das Welttagsbuch „Ich schenk dir eine Geschichte“ an rund 1 Million Schülerinnen und Schüler. Die Buch-Gutschein-Aktion ist eine deutschlandweite Kampagne zur Leseförderung. Mit dem Welttagsbuch soll den Kindern der 4. und 5. Klassen bundesweit die Freude am Lesen vermittelt werden.

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