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3. Advent: Serious Games – Spiele mit Botschaft

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Weihnachtszeit ist Spielezeit. Was früher Brett- und Würfelspiele waren, sind heute immer häufiger digitale Spiele. Auf so manch einem Wunschzettel steht sicher ein Videospiel für die Konsole oder den PC. Eltern sind darüber häufig nicht so erfreut, weil sie wollen, dass ihre Kinder nicht so viel Zeit mit Gaming verbringen. Dabei ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass Gaming viele positive Effekte hat: Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfähigkeit können sich durch Videospiele erhöhen und die räumliche Vorstellungskraft wird trainiert. Auch bieten Videospiele oft neue kognitive Herausforderungen und die Gelegenheit, Orte oder Objekte zu erforschen.

Spiele, die nicht nur unterhalten sollen

Vielmehr werden heutzutage sogar Spiele entwickelt, deren Ziel über die reine Unterhaltung hinaus geht. Serious Games besitzen zwar dieselben Eigenschaften wie ein gewöhnliches Spiel, haben aber einen genau definierten Zweck, eine Botschaft oder einen Lerneffekt, den die Entwicklerinnen und Entwickler vermitteln wollen. Serious Games können dadurch zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden, wie z.B. um etwas zu testen oder dem Spieler oder der Spielerin etwas beizubringen. Sie haben also über das Spielerlebnis hinaus einen Mehrwert.

Geschichte als einen Teil des Spiels erleben

Ein Schulfach, in dem Serious Games besonders gut angewandt werden können, ist Geschichte. Es gibt viele Rollenspiele, die in einem historischen Setting spielen. Vor ein paar Jahren hat der große Spielekonzern Ubisoft dieses Potenzial erkannt und zusätzlich zum normalen Spielmodus eine Discovery Tour in sein Spiel Assasin’s Creed: Origins eingebaut. Davon gibt es mittlerweile drei Versionen: Ancient Egypt, Ancient Greece und Viking Age. In „Altes Ägypten“ lernt man alles über das ptolemäische Ägypten zur Zeit von Kleopatra und über den Bau der großen Pyramiden. In „Altes Griechenland“ taucht man ein in den Reichtum des klassischen Griechenlands und trifft Sokrates und andere historische Schlüsselfiguren dieser Zeit. In „Wikinger-Zeitalter“ erkundet man das Leben der Wikinger und der Angelsachsen in Nordeuropa im 9. Jahrhundert.

Die Spielenden führen ihre Figur durch die virtuelle Welt, erfüllen Aufträge und erleben die Geschichten der damals lebenden Menschen als einer von ihnen. Die detailgenau programmierte 3D-Spielwelt, die sonst nur die Kulisse bildet, kann in der Entdeckungstour im Rahmen „geführter Touren“ ausführlich erkundet werden. Es wird also eine Art Sightseeing-Rundgang geboten, allerdings ohne die typischen „Assassin’s Creed“-Kämpfe und natürlich ohne Zeitdruck. Dadurch konnte auch die Altersfreigabe aufgehoben werden – allerdings nur für die einzeln erhältlichen Discovery Touren. Die Touren können auch in den Vollversionen der Spiele kostenlos freigeschaltet werden. Diese sind aber nach wie vor ab 16 Jahren freigegeben. Ubisoft will mit der Einzelversion für den PC speziell auch Lehrerinnen und Lehrer ansprechen.

Altersbeschränkungen für Games

Altersbeschränkungen für Spiele werden in Deutschland von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) vergeben. Eine Freigabe erfolgt entweder ohne Altersbeschränkung, ab sechs Jahren, ab zwölf Jahren, ab 16 Jahren oder die Spiele erhalten das Kennzeichen „keine Jugendfreigabe“ (ab 18 Jahren). Die Angaben sagen jedoch nichts über die Qualität des Inhalts und die pädagogische Eignung aus. Wie bei Filmen, kann ein Spiel ab sechs Jahren freigegeben sein, sich aber trotzdem inhaltlich an Erwachsene wenden. Die Freigabe bedeutet lediglich, dass das Spiel für Kinder dieser Altersgruppe grundsätzlich unbedenklich ist.

Das Serious Game von Assasin’s Creed ist inhaltlich sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene gut geeignet. Thematisch passt es wohl gut in den Unterrichtsstoff für die 5. und 6. Klasse. Schaut euch doch mal im Bereich der Serious Games um und überlegt euch, ob sich so ein Spiel dieses Jahr besser als Weihnachtsgeschenk eignen würde.

Wir wünschen euch einen schönen 3. Advent!

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